Die Nacht in der Kabine war sehr angenehm. Die Überfahrt würde ich beim nächsten Mal bevorzugen, man kommt einfach total entspannt an. Ich hatte richtig Lust nun Richtung Westalpen zu fahren. Doch schon bei der Durchsage, wurde kein schönes Wetter vorausgesagt.
Wir wollten uns aber selber davon überzeugen. Interessant wie eine R 1200 GS Adventure gesichert wird. Eine dünne Schnurr, sicherte die GS. Hat wohl gereicht, aber wie sieht es bei starken Wellengang aus? Aber Corsica Ferries wird schon wissen was Sie tuen.
7 Uhr und wir verließen die Fähre. Die Wolken sahen nicht gerade einladend aus und wir vorbereiteten uns auf Regen. GoreTex Thermo rein und los. Wir waren noch leicht verunsichert, ob wir unsere geplante Route durch die Westalpen belassen. Wir entschieden uns jedoch für die Route und fuhren los. Bis 09 Uhr war der Regen noch nicht stark genug und machte keine Probleme, doch je höher wir in die Berge fuhren, desto heftiger wurde der Regen. Wir machten einmal eine Pause in einem Restaurant und tranken Cappuccino in der Hoffnung der Regen verzieht ein wenig. Doch bei der Weiterfahrt sind wir einfach wieder in ein Regenschauer gefahren. Die schlechten Straßen in der Region machten es nicht besser und es machte eher bedingt Spaß, auch wenn wir dank guter Kleidung trocken waren. Einmal wurde es aber so heftig, dass wir umdrehend mussten und in einem Dorf an einer Tankstelle erst mal abgewartet hatten. Der Regen war so heftig, dass die Straße runter sich ein „Fluß“ gebildet hat. Die Wassermengen waren so groß, dass das Wasser einfach nicht mehr abschließen konnte. Ich war etwas besorgt, denn unsere Route geht nur über diese Straße und laut Track ging es auch über 2.000 Höhenmeter hoch.
Es gab Diskussionen darüber wie wir weiter machen und wir entschieden uns letztendlich wieder zurück ans Meer zu fahren, um dann die Autobahn aufzusuchen. Ich konfigurierte das Navi mit dem Ziel Schwäbisch Hall. Die Fahrt über die geplante Route machte einfach keinen Sinn, ich checkte das Wetter online und dort bestätigte sich, dass das Wetter die nächsten Tage so bleibt. Somit brachten wir es ab und fuhren zurück nach Savona und dann Richtung Mailand. Gegen 14 Uhr waren wir 7 Stunden später dort, wo alles an diesem Tag begann und es standen noch weitere rund 740 km aus.
Kurz vor Mailand begrüßte uns etwas die Sonne und es war herrlich warm. Doch das hielt leider nicht lange an und nach Mailand und Richtung Chur hat es einfach bis nach Hause nur noch geregnet. Dank Sonntag und Ferienende trafen wir viele weitere Heimreiser, die uns den Weg über die Autobahn erschwerten.
Vor Chur war es rund 19.00 Uhr und das Ankunftszeit wird laut Navi um 00.30 Uhr erreicht. Wir entschieden uns komplett heimzufahren, es waren jedoch noch rund 400 km. Die letzten Kilometer waren so mühsam. Es wurde dunkel und es regnete ununterbrochen. Gegen 23.00 Uhr waren wir in Deutschland, das Ziel fühlte sich jetzt nah an. Wir machten am ersten Autohof nahe der A7 Pause und wärmten uns ein wenig auf. Wir hatten wieder regulären Internetempfang und lasen die ersten Nachrichten, dass ein großes Umwetter in unserer Heimatregion wütete. Braunsbach im Landkreis Schwäbisch Hall hat es schlimm getroffen und viele Menschen haben Ihr zu Hause verloren.
Im strömenden Regen fuhren wir die letzten 200km durch. Ausfahrt Ellwangen und die restlichen 50 km über die Landstraße. Zu Hause angekommen, zählte der Tageskilometerzähler 1311 km. Vermutlich waren es noch mehr, denn das Navi ist unterwegs einige Male aus gewesen.Das schlägt meinen letzten persönlichen Rekord von rund 1090 km. 😀 Die Kleidung kam in die Badewanne und gegen 02.00 Uhr konnte ich mich einfach ins Bett fallen lassen. Was für ein Tag! Aber was bleibt sind unvergessliche schöne 5 Tage auf Korsika mit tollstem Wetter. Korsika, ich komme wieder!
GPS TRACK
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Laut GPX sind es nur 929 km. Ich glaube das ist gemessen per Luftlinie! Der Tacho zeigte auch über 1300 km. 🙂